Die Revolte der Gladiatoren

Die brennende Sonne stand hoch am Himmel über dem Kolosseum, das aus titanischem Stahl und Glas errichtet war. In der Mitte der Arena stand Gaius, ein Gladiator, der den Titel „Der Unbezwingbare“ trug. Sein Körper war von Narben bedeckt, Überreste hunderter Kämpfe, die er für das Amüsement der Massen geführt hatte. Die Menge tobte, schrie seinen Namen, verlangte Blut, Action, den ewigen Tanz von Leben und Tod.

Aber heute war alles anders. Gaius spürte die Veränderung. Über ihm schwebten die Drohnen, die alles überwachten, und die metallischen, emotionslosen Gesichter der Androiden-Wachen, die das Kolosseum bewachten, blieben stumm wie immer. Doch in den Augen der anderen Gladiatoren sah er den gleichen Funken, den er fühlte – die Flamme des Widerstands.

Er hatte genug. Genug von den endlosen Kämpfen, genug davon, wie ein Spielzeug behandelt zu werden. Schon lange hatten die Gladiatoren in dieser Zukunftsvision des antiken Roms keinen eigenen Willen mehr. Sie waren Sklaven, gezwungen, um ihr Überleben zu kämpfen, während die Zuschauer jubelten und Wetten auf ihr Schicksal abschlossen.

Ein dumpfer Gong ertönte, das Zeichen für den Beginn des Kampfes. Gaius griff nach seinem Schwert, einem schweren, vibrierenden Stück Hightech, das in der Lage war, selbst durch das Metall eines Androiden zu schneiden. Doch anstatt auf den ihm zugewiesenen Gegner zu stürmen, hob er es hoch in die Luft.

„Brüder!“, brüllte er, seine Stimme dröhnte durch die Arena. „Wollen wir noch länger Spielzeuge sein? Wollen wir weiter unsere Brüder für ihr Vergnügen töten? Heute endet es! Heute kämpfen wir – nicht für sie, sondern für uns!“

Für einen Moment herrschte Totenstille. Die Zuschauer hielten den Atem an, die Androiden-Wachen begannen, sich zu bewegen, um einzuschreiten. Doch da kam die Antwort.

„Für die Freiheit!“, schrie einer der Gladiatoren. Es war Varus, ein Krieger von wuchtiger Statur, der in unzähligen Kämpfen als Gaius’ Rivale gegolten hatte. Andere Gladiatoren folgten. Waffen wurden in die Luft gehoben, die Revolte hatte begonnen.

Gaius war der Erste, der auf einen der Androiden zustürmte. Mit einem mächtigen Hieb durchtrennte er den metallischen Körper. Funken sprühten, als die Maschine in zwei Hälften fiel. Die Gladiatoren kämpften wie wahnsinnig, nicht gegen sich, sondern gegen die Wachen, gegen die Kontrolleure. Der Sand der Arena färbte sich rot, während Metall auf Fleisch traf.

Die Drohnen zischten heran, aber auch sie waren kein Gegner. Gaius schleuderte einen Speer, der die nächste Drohne zerschmetterte. Funken flogen, Rauch stieg auf. Der Jubel der Zuschauer wich bald Schock und Panik, als sie realisierten, dass dies kein gewöhnlicher Kampf war.

„In die Freiheit!“, rief Varus und führte eine Gruppe von Kämpfern zu den Toren der Arena. Gaius wusste, dass dies ihre einzige Chance war. Er lief mit ihnen, während hinter ihnen Explosionen durch das Kolosseum donnerten. Die Sicherheitskräfte hatten das Kommando über die Systeme übernommen, versuchten, die Gladiatoren zu stoppen.

Doch es war zu spät. Gaius und die anderen erreichten die Tore. Mit einer letzten, verzweifelten Kraftanstrengung hieben sie sich ihren Weg durch das massive Metall und stürmten in die Freiheit. Hinter ihnen explodierte das Kolosseum in einer Wolke aus Feuer und Rauch.

Gaius stand auf einem Hügel und sah zurück auf die Ruinen des Ortes, der einst seine Gefängniswelt war. Die Revolution war noch lange nicht vorbei. Doch sie hatten heute den ersten Schritt getan. Und er würde nicht ruhen, bis alle Gladiatoren frei waren.

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