Pixelkrieg

Es war der Tag, an dem die Server des Spiels abgeschaltet werden sollten. „Pixelkrieg“ war ein MMORPG, das seit fast einem Jahrzehnt treue Fans hatte. Es war altmodisch, die Grafik pixelig und die Quests simpel – aber für seine Spieler war es das Herzstück ihrer Online-Welt. Für die meisten war es mehr als ein Spiel, es war eine zweite Heimat.

Eine Gruppe von Spielern, die den Namen „Die Letzten Krieger“ trug, hatte sich entschlossen, das Ende des Spiels nicht einfach hinzunehmen. Sie kannten das Spiel in- und auswendig und hatten, seit die Nachricht über das Ende kam, nächtelang an einem Plan gearbeitet. Sie wollten das gesamte Spiel kopieren, auf ihre eigenen Server übertragen und so lange weiterspielen, wie sie wollten – aber das war leichter gesagt als getan.

Ben, der als „Bürstenkönig“ bekannt war, leitete die Gruppe. Er war ein technisches Genie, das mehr Nächte als gesund war vor dem Bildschirm verbrachte. Neben ihm saß Maya, die in „Pixelkrieg“ als berühmte Heilerin galt. Sie hatte sich um das Sammeln aller Spieler gekümmert, die helfen wollten. Zusammen mit weiteren fünf Verbündeten saßen sie in einem dunklen, kleinen Raum, umgeben von Bildschirmen und alten Spiel-Memorabilien.

„Wir sind nah dran“, flüsterte Ben, als er die letzten Zeilen Code eingab. „Wenn das klappt, läuft Pixelkrieg morgen auf unseren Servern.“

Plötzlich vibrierte sein Handy. Es war eine Nachricht von einem unbekannten Absender: „Wir wissen, was ihr vorhabt. Seid vorsichtig.“

Einen Moment lang hielten sie die Luft an. Das Spiel hatte sie zu einem Team gemacht, aber nun mussten sie als Team einen ganz realen Gegner besiegen – und sie wussten nicht, wie mächtig er wirklich war.

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